Die Geschichte von Adlershof in Kürze

Auf dem ehemaligen Flugfeld Johannisthal fand einst der erste deutsche Motorflug statt und Melli Beese bekam als erste Frau Deutschlands ihren Pilotenschein. Johannisthal entwickelte sich Anfang des 19. Jahrhunderts schnell zu einem Zentrum der deutschen Flugzeugindustrie und im ersten Weltkrieg auch zum Zentrum der deutschen Luftrüstung.

Es folgten erste Linienflüge, die Produktion des BMW Dixi und Spielfilmproduktionen am Standort. Während der Nazi-Zeit wurde der große Windkanal in Betrieb genommen und das Regime förderte den Ausbau des Standorts für die Luftfahrtforschung. Unter dem Schatten der NS-Diktatur wurden hier im größten Berliner Zwangsarbeiterlager unter dem Einsatz von Kriegsgefangenen und KZ-Häftlingen Flugzeug- und Raketenteile für den zweiten Weltkrieg produziert.

Nach der Befreiung vom Nationalsozialismus wurden die technischen Einrichtungen und Objekte wie Flugzeuge, Triebwerke und Waffenmuster demontiert und in die Sowjetunion gebracht. Der Flugbetrieb wurde im Jahr 1954 eingestellt. Die Deutsche Akademie der Wissenschaften wurde gegründet, später umbenannt in Akademie der Wissenschaften der DDR. In den kommenden Jahren wurde der Ostdeutsche Fernsehfunk aus Adlershof gesendet und ein großes naturwissenschaftliches Forschungszentrum bekam hier seinen Sitz. In den 1980er Jahren entstand hier das Institut für Kosmosforschung. Nach der Wende blieben von der Akademie der Wissenschaften einige Forschungseinrichtungen, wie die DLR-Institute, die sich heute mit den Schwerpunkten Weltraum und Verkehr befassen. 

In den 1990er Jahren wurden die Grundsteine für Deutschlands modernsten Technologiepark gelegt. Die Entwicklungsgesellschaft Adlershof mbH wurde gegründet (später die WISTA-MANAGEMENT GmbH), die technische Infrastruktur sowie alte Gebäude saniert und neue Bauvorhaben umgesetzt. Mit Hilfe von Fördermitteln entstanden hier neue Straßen und moderne Fachzentren für neue Innovationen. Die Humboldt-Universität zu Berlin zog mit den mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultäten nach Adlershof.

Adlershof wurde in den kommenden Jahren ein wichtiger Standort für Film- und Fernsehproduktionen, der Landschaftspark zum Naturschutzgebiet, neue Wohngebiete entstanden. Die Infrastruktur wurde weiterhin ausgebaut und ermöglichte dem Bezirk einen Anschluss an die Bundesautobahn und den ÖPNV. Auch Studenten zogen nach Adlershof und ein städtisches Erscheinungsbild wurde nach und nach sichtbar.

Heute zieht es knapp 23.000 Mitarbeiter aus 1200 Unternehmen und Instituten täglich nach Adlershof – in einen Kiez der sich stetig weiterentwickelt und zu den Zukunftsorten Berlins zählt.